Wie Feuer und Wasser – Sevilla und Cádiz

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Zwei Städte wie Feuer und Wasser. Nicht nur, dass beide wie selbstverständlich für sich beanspruchen, die schönste Stadt Andalusiens zu sein, nein, die Sommer in Sevilla sind tatsächlich so heiß, dass du das Gefühl hast, die Luft brennt, während du,  in Cádiz immer am Meer landest, egal in welche Richtung du gehst.

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Sevilla

Die Hitze steht in den Straßen. Alle paar Minuten bleibe ich an den Markisen der Straßencafes stehen, aus denen ein sanfter Sprühregen rieselt und sich angenehm wie ein kühler Film auf meine Haut legt. Ich schlendere durch den Schatten und verzehnfache meine Geschwindigkeit sobald ich durch die brennende Sonne gehe.

Ja, in Sevilla ist es immer Sommer heiß, wirklich heiß, aber trotzdem wunderschön. Im Gegensatz zu manch anderen Städten Andalusiens zwar sehr touristisch, aber selbst dem kannst du entgehen, wenn du die Sehenswürdigkeiten in den frühen Morgenstunden oder kurz bevor alles schließt aufsuchst. Das hat neben weniger Besucherzahlen noch einen anderen ganz Vorteil, es ist kühler!

 

 

Es gibt wirklich einiges zu sehen in Sevilla. Was du auf keinen Fall verpassen solltest ist der Real Alcázar de Sevilla. Der aus dem Mittelalter stammende Königspalast mit seiner Mudéjar Architektur lässt dich eher vermuten, du wärst in einem arabischen Land und nicht in Spanien. Die Wand- und Bodenmosaike sind beeindruckend und in der riesigen Gartenanlage fühlst du dich manchmal wie Mogli im Dschungelbuch.

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In den Mittagsstunden kannst du bei einem kühlen Getränk die Beine in einer der Tapas- Bars hochlegen. Oder du kannst im Schatten, durch eine Art Laubengang, entlang des Flusses Guadalquivir spazieren, die Brücken und bunten Häuser auf der anderen Flussseite bewundern. Mit einem kalten Getränk in der Hand bist du hier übrigens zu jeder Tageszeit gut beraten.

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Am Fluss entlang kannst du auch zur Plaza España und dem an die Plaza angeschlossenen Park, Maria Luisa, spazieren oder wie in meinem Fall: schleppen. Ja, es war wirklich sehr sehr heiß an diesem Tag. Aber es hat  sich gelohnt, die Plaza España, macht sprachlos, deshalb will ich gar nicht viele Worte darüber verlieren, seht sie euch lieber selbst an.

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Cadiz

Mit dem Zug bist du in ca. eineinhalb Stunden in Cádiz (Tickets und Fahrpläne findest du bei renfe). Die älteste Stadt Europas erstreckt sich als Landzunge in den Atlantik. Kein Wunder also, dass in dieser Stadt fast alle Wege ans Meer führen. Natürlich vorausgesetzt du verläufst dich nicht, denn das kann dir in Cádiz gekonnt an jeder Ecke passieren.

Die Straßen oder sollte man besser sagen die Gassen, sind eng, oft noch nicht einmal mit dem Auto befahrbar, aber sie haben ein besonderes Flair, einen Charme, dem man sich nur schwer entziehen kann.

An den Seiten der Straße ziehen sich die Häuser in der Regel bis in die zweite Etage, die meisten in hellen und freundlichen Farben und viele mit kleinen verglasten Balkonen. Hin und wieder leuchten rote Geranien von den Fensterbänken und wenn die Mittagssonne bei strahlend blauem Himmel auf die hellen Häuserfassaden strahlt, sieht die Stadt noch schöner aus.

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Die Mittagszeit hat etwas magisches, wenn sich die lebendigen Straßen aus zunächst unerfindlichen Gründen zu leeren beginnen und die Zeit plötzlich stillsteht, bis ein Blick auf die Uhr daran erinnert, dass Siesta ist. Um so voller hingegen sind die Straßen bei Einbruch der Dämmerung. Die alten Straßenlaternen an den Häuserfassaden tauchen die Gässchen in ein warmes gelbes Licht und überall wimmelt es plötzlich von Menschen.

 

Du gehst in der Menschenmenge unter, aber seltsamer Weise kommt keine Hektik auf, kein Gedränge, vielmehr wirst du mit dem Strom der wild durcheinander schnatternden Menschen sanft durch die Gassen getragen. Hin und wieder bleibt der ein oder andere an einem Geschäft hängen, die haben hier noch bis spät abends geöffnet. Den Abend lässt du am besten in einem gemütlichen Restaurant oder einer Tapas Bar ausklingen. In den Gassen rund um die Kathedrale finden sich viele gute Plätze zum Essen und auf dem Platz vor der Kathedrale ist ohnehin immer etwas los, mit ein bisschen Glück, vielleicht sogar ein kleines Konzert.

 

Ein Tag in Cádiz lässt sich wunderbar am einzigen Stadtstrand La Calleta beginnen und auch dort wieder beenden. Ganz früh am Morgen hat man den Strand meist für sich allein, vereinzelt hat es auch ein paar Angler schon früher aus dem Bett gezogen. Wer mal keine Lust auf ein Café hat, kann sich auch einfach mit einer Leckerei vom Bäcker an den Strand setzen und dort frühstücken. Kommt man am Abend wieder zurück nach la Calleta ist der Ort kaum wieder zuerkennen. Spielende Kinder, Erwachsene, die in kleinen Strandstühlen im Kreis sitzen und sich lachend unterhalten oder der ein oder andere, der einfach in der Sonne ein Nickerchen macht oder zur Abkühlung ins Meer geht. Caletta ist nicht nur Strand, sondern auch sozialer Treffpunkt und das bis spät Abends. Doch bis man am Abend wieder nach La Caletta zurückkehrt, gibt es in Cádiz noch viel zu sehen und noch viel mehr viel zu erlaufen, denn ein langer Spaziergang entlang der Strandpromenade und einmal rund um die Altstadt herum lohnt sich wirklich. Hierbei kommt man auch gleich am wunderschönen Park Genoves vorbei.

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Anreise

Günstig und vor allem ohne Zwischenstop, kommst du mit Ryanair nach Sevilla oder Jerez. Beispielsweise kannst du nach Sevilla fliegen, von dort aus mit dem Zug nach Cádiz und dann von Jerez aud nach Deutschland zurückfliegen. Jerez lässt sich von Cádiz aus in ca. 30 mit der Bahn erreichen. Eine Haltestelle befindet sich direkt am Flughafen. Jerez selbst ist auch eine sehr schöne Stadt, die in jedem Fall einen Tagesausflug wert ist!

2 Comments

  1. Hi Paulo,

    vielen Dank 🙂
    warst du auch in Jerez? Auch eine sehr tolle Stadt!

    Liebe Grüße

    Claudia

  2. Hallo Claudia,

    schöne Seite! War im Mai auch in Sevilla und Cadiz. Einfach nur wunderschön da!

    Tolle Berichterstattung und klasse Fotos.

    Lieber Gruss

    Paulo

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