Wer nach NYC zieht, stellt schnell fest, es gibt nicht das eine New York City. Die Stadt aus den Filmen ist nur ein kleiner Ausschnitt, eine winzige Facette von dem, was es noch gibt.
Es ist schlichtweg unmöglich etwas allgemeines über NYC zu sagen, denn hier sind 1000 Städte, Länder, Kulturen und Sprachen auf einem Fleck vereint. Jedes Viertel ist verschieden und manchmal ist es kaum zu glauben, dass zwei vollkommen unterschiedliche Welten durch nur einen Straßenzug getrennt werden. Hier ist es hektisch, dort entspannt, hier günstig und dort kaum bezahlbar, obwohl günstig in New York ohnehin relativ ist.
Gerade läufst du noch durch einen Wald von Hochhäusern und ein paar Minuten später haben die Häuser maximal drei Stockwerke. Manche Straßen sind wie leergefegt, auf anderen kannst du den Boden vor lauter Menschen nicht sehen.
In manchen Gegenden schlägt dir Gleichgültigkeit entgegen, ein anderes Mal wirst du herzlich empfangen. Alle sind hier zusammen und doch getrennt, denn fast jede Nationalität, hat hier immer noch ihr eigenes Viertel. In manchen Gegenden hörtst du nur Spanisch oder Chinesisch auf der Straße und die Geschäfte sind in der entsprechenden Sprache beschriftet.
Die schicken stylischen New Yorker suchst du in der U-Bahn und in vielen Stadtteilen oft vergeblich, zumindest, wenn du nicht gerade auf der Upper East Side oder im Financial District unterwegs bist. New York liebt es verstecken zu spielen, tolle Cafés, Restaurants oder Geschäfte verstecken sich oft an Ecken an denen du es am wenigsten erwartest. Wer also ständig auf den Stadtplan schaut, anstatt auf die Dinge direkt vor seiner Nase, verpasst ziemlich wahrscheinlich etwas. Und einen Stadtplan brauchst du hier auch wirklich äußerst selten, denn NYC ist eine unglaublich einfache Großstadt, der Großteil der Straßen ist nummeriert: verloren gehen praktisch unmöglich. Ich würde sogar fast behaupten, dass U-Bahn fahren nirgendwo einfach ist. Außer am Wochenende, da kostet einen die U-Bahn hin und wieder den letzten Nerv, denn jedes Wochenende gibt es unzählige Umleitungen und Sonderfahrpläne, da die Bauarbeiten an den Strecken immer am Wochenende stadtfinden.
Der Sommer hier ist viel zu heiß und die Klimaanlagen zu kalt, der Herbst hingegen ist perfekt! Er verwandelt die Stadt als wäre es eine ganz anderer Ort als noch im Sommer. Ich liebe diese Jahreszeit hier.
Die tiefstehende Sonne zwängt sich zwischen die Häuserschluchten in Midtown, taucht die Straßen in ein warmes Licht und spiegelt sich in den Glasfassaden der Hochhäuser. Sie stiehlt sich beinahe heimlich durch das Dickicht der Bäume in den Straßen von Queens, blendet und wärmt gleichzeitig während ich draußen in einem Straßencafe sitze, schreibe und meinen Kaffee genieße. Die Blätter in den Parks färben sich langsam bunt. Meist scheint die Sonne warm von einem blauen wolkenlosen Himmel. Nur der ein oder andere verregnete Tag und die Pfützen vor den Ampeln in der Größe eines kleinen Sees erinnern daran, dass es auf das Jahresende zugeht. Langsam beansprucht die Halloween-Deko in den Geschäften immer mehr Platz für sich und vereinzelt verirren sich Winterjacken in die Geschäfte. Doch der Winter scheint noch so weit weg
An was musst du dich gewöhnen, wenn du nach NYC ziehst?
1) Du möchtest gerne ins Erdgeschoss? Da muss ich dich enttäuschen, denn das gibt es hier nicht. Hier zählt man ein wenig anders, denn das Erdgeschoss ist in so gut wie allen Gebäuden die erste Etage.
2) Das mit den Steuern ist hier so eine Sache…. mal sind sie inklusive und mal nicht. Es steht jedoch so gut wie NIE dran, ob die Steuern noch obendrauf kommen. Also wundere dich nicht, wenn du an der Kasse plötzlich mehr für deinen Kaffee bezahlen musst als die angeschlagenen 4$
3) Subway fahren ist in NYC eigentlich die einfachste Sache der Welt, wenn da nicht das Wochenende wäre…. Denn jedes Wochenende werden andere Streckenausschnitte ausgebessert und plötzlich fahren alle möglichen Linien anders oder auch gar nicht. Keine Angst, du wirst irgendwie deinen Weg zum Ziel finden, aber keiner hat dir versprochen, dass du nicht vielleicht doppelt so lange brauchst. Ob es Sinn macht sich über den Wochenendfahrplan vorher zu informieren? Das dauert bei der Anzahl der Linien und Haltestellen vermutlich länger, als einfach loszufahren und den Umweg in Kauf zu nehmen.
Was du sonst vielleicht noch über die Subway wissen solltest?
– Manche Haltestellen haben einen separaten Eingang für Uptown und Downtown. Hast du geschlafen und bist am falschen Eingang rein, musst du erst mal 18 Minuten warten, bist du deine Karte wieder benutzen kannst (sofern es eine Karte für 7 oder 30 Tage ist)
– Es gibt Expresstrains, die bestimmte Haltestellen überfahren und deshalb schneller sind und es gibt Localtrains. Diese Halten an allen Haltestellen der Linie.
4) Das Kleingeld ist hier wirklich nicht so leicht auseinander zu halten…. ich übe noch 😉
5) Pass auf, dass du in deiner Wohnung nicht in Plastiktüten erstickst, denn in NYC scheint man zu denken, warum die Einkäufe in eine Plastiktüte tun, wenn man auch drei Plastiktüten übereinander stülpen kann? Der Grund dafür ist ganz einfach, die Tüten im Supermarkt sind oft so dünn, dass sie sofort reißen würden, wenn man sie nicht „mehrlagig“ verwendet.
New York ist einfach eine unglaublich tolle und faszinierende Stadt und immer eine Reise wert 🙂
Wir freuen uns auf einen Gegenbesuch.
Viele Grüße
Michael & Sandra
Ja das stimmt! Ich möchte auch bald mal wieder hin! 🙂
Liebe Grüße
Claudi