Wandern auf den Azoren
Insgesamt gibt es neun bewohnte Azoren-Inseln. In diesem Post erfährst du alles wissenswerte zum Wandern auf der Insel São Miguel. Hier gibt es eine Vielzahl an Wanderwegen. Diese Wege führen durch vollkommen unberührte Landschaften, über Vulkankrater, hinunter zu Vulkanseen oder entlang der Küste. Nicht selten hast du die Wege fast für dich alleine. Die Natur ist wild. Sie erinnert an eine andere Welt, an eine andere Zeit oder an Jurassic Park, wie ein Freund von mir einmal anmerkte.
Eine Vielzahl an Wanderwegen sowie entsprechende Karten und Beschreibungen, findest du hier . Die ausgedruckte Variante dieser Karten gibt es meist in den jeweiligen Unterkünften vor Ort oder bei der Touristeninformation.
Zwei Wanderungen, die du meiner Meinung nach auf keinen Fall verpassen solltest, ist die vom Aussichtspunkt Vista del Rei hin zur Stadt Sete Cidades und die Wanderung hinab zur Lagoa do Fogo.
Der PM3SMI beginnt auf dem Rand des Vulkankraters am Aussichtspunkt Vista del Rei. Hier ist es noch verhältnismäßig voll, aber sobald du den Aussichtspunkt hinter dir lässt, hast du die Natur wieder für dich. Die Aussicht auf die zwei Seen in unterschiedlichen Blau- und Grüntönen ist atemberaubend.
Die Wanderung hinab zum Vulkansee Lagoa do Fogo, kannst du an unterschiedlichen Stellen beginnen. Wo du beginnst, hängt ein wenig davon ab, wie du anreist.
Transport auf São Miguel
Auf São Miguel gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, die Insel und ihre Wanderwege zu erkunden. Alle Möglichkeiten haben ihre Vor- und Nachteile.
Mietwagen
Vorteil: Mit einem Mietwagen bist du am flexibelsten. Du kannst die Insel in deinem Tempo erkunden und kannst auch abgelegenere Wanderwege erreichen, die keine Anbindung an das Busnetz haben.
Nachteil: Die Insel ist nicht auf viele Touristen ausgerichtet. Das heißt, am Beginn mancher Wanderwege oder Aussichtspunkte gibt es nur sehr wenige Parkplätze. Manchmal gibt es gar nur Haltebuchten für 4-5 Autos. Mit anderen Worten, es kann durchaus sein, dass bereits alle Parkplätze belegt sind und auch kein Halten in der Nähe des Wanderwegs möglich ist.
Yellow Bus
Der Yellow Bus ist ein Hop-on Hop-off Bus, doch unterscheidet sich in so ziemlich jedem Punkt von Bussen dieser Art, die wir aus Großstädten kennen. An doppelstöckige Busse, wie sie in London oder Berlin durch die Straßen fahren, denkt hier niemand. Der Bus ist mit 19 Sitzen sehr klein. Er hält auch nicht, wie sein großer Bruder, an Sehenswürdigkeiten in der Stadt, sondern z.B mitten im NICHTS auf dem Kraterrand mit Blick auf den „Lagoa do Fogo“.
Bei den meisten Haltestellen des Yellow-Bus befinden sich Wanderwege in unmittelbarer Nähe, die sonst nur mit einem eigenen Auto oder dem Taxi erreicht werden können.
Der Bus fährt zwei verschiedene Touren, die beide in Ponta Delgada starten: die „Sete Cidades Tour“ mit Halt am Lagoa do Canário und Vista de Rei und die „Laogo de Fogo Tour“ mit Halt in der Stadt Ribeira Grande, an den heißen Quellen Caldeira Velha und dem Lago do Fogo selbst.
Eine Karte für zwei Tage kostet 18 Euro
Öffentliche Busse
Das öffentliche Busnetzwerk ist zwar gut ausgebaut und günstig, aber mit Ausnahme der größeren Orte fahren die Busse oft nur zwei- bis dreimal täglich. Wobei die erste Fahrt meist sehr früh morgens ist und die letzte Rückfahrt i.d.R gegen 16 Uhr. Praktisch ist anders.
Eine Übersicht über das Busnetz findest du hier
Taxi
Zu den wichtigsten Orten der Insel gibt es teilweise Festpreise. Die Fahrt zum Flughafen kostet 9 Euro. Ein Taxi bringt dich natürlich überall hin, hat aber auch seinen Preis.
Unterkünfte in São Miguel
Wenn du nicht mit dem Mietwagen unterwegs ist, dann ist Ponta Delgada der richtige Ausgangspunkt für dich um Sao Miguel zu erkunden. Es ist die größte Stadt der Insel und auch am besten an das Verkehrsnetz angebunden.
In Ponta Delgada habe ich in 2 unterschiedlichen Unterkünften übernachtet, eine davon möchte ich dir wirklich ans Herz legen, das Marina Lounge Hostel.
Antonio und Lino kümmern sich im Marina Lounge Hostel um alles! Ich habe mich selten in einem Hostel auf Anhieb so zu Hause gefühlt. Die Zimmer sind sehr liebevoll eingerichtet und die Beiden versorgen dich mit unzähligen Tipps, was du wo unternehmen kannst. Aber ohne Frage, das Beste ist das Frühstück. Jeden Morgen bereiten die Zwei alle möglichen Köstlichkeiten zu, die für die Azoren typisch sind. Gegessen wird gemeinsam an einer langen Holztafel. Ich träume heute noch von diesem Frühstück. Einziges kleines Manko, die Zimmer zur Straße sind etwas lauter.
Neben Ponta Delgada, kann auch Ribeira Grande als Ausgangspunkt dienen, um die Insel zu erkunden. Hier hällt der Yellow- Bus für die Sete Cidades Tour und es gibt mehrere Busverbindungen in andere Städte. Ribera Grande ist deutlich kleiner als Ponta Delgada. Unweit von der Stadt liegt außerdem einer der schönsten Strände der Insel. Der Strand von Santa Barbara ist vor allem für Surfer interessant und kann von der Stadt auch zu Fuß erreicht werden kann.
In Ribeira Grande kann ich dir die Casa da Cascata Unterkunft ans Herz legen. Sehr zentral gelegen, am Platz vor der Kirche „Igreja de Nossa Senhora da Estrela“ mit einem wunderschönen Ausblick auf das Dorf (besonders schön vom Dachzimmer). Zu den Feierlichkeiten „Festas do Sagrado Coração de Jesus“ ist die Kirche besonders imposant geschmückt. Das neuntägige Fest und alles was dazu gehörte, hat mich sehr beeindruckt.
Neben einer tollen Aussicht, ist das Haus an sich einfach ein Schmuckstück. Am liebsten wäre ich gleich eingezogen. Alle Zimmer sind Doppelzimmer, mit eigenem Bad oder Bad auf dem Flur. Es gibt eine sehr gepflegte, stilvoll eingerichtete Gemeinschaftsküche und einen Garten, in dem bei gutem Wetter gegrillt werden kann. Und wer Langeweile hat, kann sich im Wohnzimmer jeden einzelnen Gast anschauen, der hier jemals zu Besuch war, denn diese hängen auf Polaroid Bildern verewigt an der Wand.
Du kannst vom Wandern nicht genug bekommen? Ich auch nicht! Kennst du schon meinen Reisebericht über den Jakobsweg?
Ach, die Azoren! Ist bei mir schon 23 Jahre her … Wird Zeit, mal wieder hinzufahren. Danke für die Tipps!
Liebe Claudia,
toller Bericht und so traumhaft schöne Fotos!
ich träume schon seit langem auf die Azoren zum Wandern zu reisen. Diese unberührte Natur und dieses Irgendwo im Nirgendwo sein ist einfach zu verlockend.
Wie lang warst du denn insgesamt auf der Insel und zu welcher Jahreszeit, wenn ich fragen darf?
Alles Liebe,
Mira
Liebe Mira,
ich war Anfang September dort und das Wetter war sehr schön zum Wandern. Meistens warm und sonnig,nur hin und wieder hat es geregnet. Ich war erst ein paar Tage in Lissabon, von dort gibt es oft sehr günstige Flüge auf die Azoren und dann war ich etwas mehr als eine Woche auf Sao Miguel. Ich möchte in Zukunft auf jeden Fall noch andere Inseln auf den Azoren bereisen!
Liebe Grüße
Claudia