Kennst du das? Du nimmst dir etwas vor, setzt dir Ziele, schreibst sozusagen eine to-do-Liste im Kopf oder zum Jahresanfang auch gerne mal eine Liste mit guten Vorsätzen. Aber so richtig Spaß macht das Abarbeiten von to-do-Listen meistens nicht (das Wort „abarbeiten“ sagt es schon). Manchmal wollen wir unbedingt ein bestimmtes Ziel erreichen, quälen uns aber schon regelrecht auf dem Weg dahin. Was nicht zwangsläufig am Weg, sondern auch gerne mal an unserer Einstellung liegt. Aber die lässt sich ja zum Glück ändern, denn wenn du dich auf das freust, was vor dir liegt, sieht die Sache schon ganz anders aus.
Dass uns der Spaß verloren geht, liegt oft nicht daran, dass die Punkte auf der Liste unattraktiv sind, sondern viel mehr daran, dass unsere Herangehensweise dem Lernen für eine lästige Klausur gleicht. Am liebsten wollen wir dann noch ganz schnell den gewünschten Erfolg sehen und stellt sich der nicht ein, müssen wir unsere Motivation schon mal unter dem Bett hervorziehen.
Aber warum werden wir so schnell demotiviert? Zum einen ist die erwähnte Perspektive Schuld. Denn aus ihrer Sicht sind Fehler machen oder gar scheitern, um jeden Preis zu vermeiden und so fangen manche vor lauter Angst zu scheitern erst gar nicht an, während andere sich verbissen perfektionistisch der Sache widmen. Wenn du stattdessen anfängst, Fehler nicht als die größt mögliche Katastrophe zu sehen, sondern als Chance daraus etwas zu lernen, wirst du automatisch gelassener und hast mehr Spaß, bei was auch immer du gerade tust. Sehe das Fehlermachen als positive Herausforderung und nicht als Scheitern. Zum anderen ereilt uns immer mal wieder die Demotivation, weil unsere Formulierungen auf der to –do-Liste manchmal unglücklich gewählt sind. Oder anders gesagt, auf unseren to-do-Listen stehen meistens nur Ziele, aber nie der Weg zum Ziel.
Zum Beispiel wird der Punkt auf deiner to-do -Liste wahrscheinlich eher lauten „fließend Spanisch sprechen“ als „Spanische Filme schauen oder Bücher lesen“. Die erste Formulierung kann nach kurzer Zeit zu leichten Frustrationsausbrüchen führen, denn das Ziel wirst du vermutlich nicht in einer Woche erreichen. Viele neigen dazu, den Focus auf das zu legen, was sie noch nicht können und nicht auf das was sie können. Und deshalb wirst du dir vielleicht mental gerne mal eins auf die Mütze geben, weil du ja immer noch nicht fließend Spanisch sprichst. Bei der anderen Formulierung ist der Weg das Ziel und erlaubt dir lauter kleine Teilerfolge zu feiern, a la „diese Woche wieder mal ein paar Seiten gelesen“ und langfristig wird es auch dazu führen, dass du flüssig Spanisch sprichst.
Zum Schluss habe ich für dich einen Vorschlag für eine ganz andere Art von to-do- Liste. Normalerweise stehen auf unseren Wunschlisten greifbare, für alle nach außen sichtbare Dinge, wie befördert werden, nach Südamerika reisen, Französisch lernen, mehr Sport treiben etc. Aber wie wäre es mal mit einer to-do-Liste, die nur dein Inneres etwas angeht? Ich hab ein paar Vorschläge für dich zusammengestellt, wie eine solche Liste aussehen könnte und ich verspreche dir, an einer solchen Liste zu arbeiten, lohnt sich.
Lernen Grenzen setzten und zwar die richtigen.
Die meisten von uns haben zwar ein großes Talent dafür Mauern in ihrem Inneren zu bauen und Grenzen zusetzen, wo keine hingehören. Aber an den Stellen wo wirklich Grenzen nötig wären, setzen sie oft keine.
Es gibt zwei Arten von Grenzen, die die wir uns selbst setzen und die die wir anderen setzen. So überschreiten wir gerne selbst immer mal wieder unsere körperlichen wie emotionalen Belastbarkeitsgrenzen. Warum? Jeder hat eine Vielzahl eigener Gründe, warum er andere Dinge oder Personen seinem eigenen Wohlergehen überordnet. Was sind deine Gründe? Und sind diese wirklich ernst zu nehmen oder schlichtweg ein Produkt deiner Angst?
Anderen Menschen setzen wir aus unterschiedlichen Gründen keine Grenzen. Manchmal wissen wir zum Beispiel erst, dass wir an einem bestimmten Punkt eine Grenze haben, weil jemand sie gerade überschritten hat. Desto besser wir also unsere eigenen Grenzen kennen, umso leichter fällt es uns, andere davon abzuhalten sie zu übertreten. Ein anderer Grund, warum wir anderen oft sogar erlauben unsere Grenzen zu überschreiten ist, dass wir ein unbändiges Bedürfnis nach Zugehörigkeit und sozialer Akzeptanz haben. In manchen Situationen befürchten wir genau diese zu riskieren, wenn wir Andere in ihre Grenzen weisen.
Ja, richtig, Grenzen setzten ist nicht immer bequem, sonst würde es vielen wohl auch kaum so schwer fallen welche zu setzen. Aber wenn du ständig ja zu Anderen sagst aber nein zu dir sagst, verlierst du dich letztendlich selbst und wirst von Anderen als jemand akzeptiert, der du eigentlich gar nicht bist. Somit bewirkt dein Handeln das Gegenteil von dem was du willst und du entfernst dich immer weiter von dem, wonach du dich eigentlich sehnst. Denn wer seine eigenen Grenzen nicht akzeptiert, kann kaum von anderen erwarten, dass sie es tun. Grenzen setzen mag vielleicht nicht immer einfach sein, aber es lohnt sich denn Authentizität und Selbstakzeptanz machen glücklich.
Und zum Schluss noch eine Frage zum Nachdenken: Welche Grenzen solltest du einreißen, weil sie dich nicht im positiven Sinne schützen, sondern dich einsperren? Denn unsere Ängste errichten nur allzu gerne Mauern, die uns davon abhalten wirklich authentisch zu leben
Sei neugierig!
Ausführliches zum Thema Neugierde findest du hier. Sei neugierig, was dein Umfeld angeht, aber auch was dich selbst angeht. Denn Neugierde will verstehen und nicht verurteilen und das ist ein ganz entscheidender Vorteil, wenn es darum geht, sich mit seinen eigenen Schwächen und Fehlern zu beschäftigen. Viele setzen sich ohnehin nicht gerne mit ihren Schwachstellen auseinander und sollten sie es doch mal zufällig tun, geben sie oftmals schnell auf. Denn viele neigen dazu sich gedanklich selbst für ihre Schwächen zu verurteilen. Dann verpasst uns die kleine Stimme in unserem Kopf gerne mal einen Einlauf, der sich gewaschen hat und wir bekommen das Gefühl nicht genug oder falsch zu sein. Aber weil keiner sich gerne so fühlt, lenken wir uns lieber schnell ab, anstatt etwas zu ändern. Und somit haben unsere Schwächen mal wieder den Kampf für sich entschieden: alles bleibt beim Alten.
Wer hingegen seinen Schwächen neugierig begegnet, hat kein Interesse daran zu verurteilen, sondern möchte verstehen. Und wer seine Schwächen besser versteht, kennt auch die Ängste mit denen sie zusammenarbeiten. Desto besser wir verstehen, desto leichter können wir an bestehenden Situationen etwas verändern.
Verlasse deine Komfortzone!
Um deine Komfortzone überhaupt zu verlassen, solltest du erst mal wissen, wie sie überhaupt aussieht und im Besitz welcher Ausreden und Ängsten sie ist. Denn sie hat mehr als nur ein paar Sprüche drauf, um dich davon zu überzeugen, dass es doch viel schöner wäre einfach hier zu bleiben, anstatt einen Ausflug ins Unbekannte zu wagen. Wer die Tricks seiner eigenen Komfortzone nicht kennt, lässt sich immer wieder von ihr aufs Kreuz legen.
Aber was bringt es dir überhaupt deine Komfortzone zu verlassen? Die Liste der Antworten ist unendlich lang, aber unter positiven Nebenwirkungen darf in jedem Fall gelistet werden: mehr Selbstvertrauen; du wirst dir klarer darüber, was du willst und was du nicht willst; du beginnst deine Ängste realistischer zu betrachten und anstatt dich von ihnen wie ein kopfloses Huhn durch die Gegend jagen zu lassen, beginnst du sie für dich zu nutzen und als Wegweiser zu sehen. Und du wirst mutiger und lebst uneingeschränkter das Leben was dir gut tut, ohne dich dabei von deiner Komfortzone einschränken zu lassen.
Über das Leben außerhalb der Komfortzone. Es gibt eine gute und eine weniger gute Nachricht. Oft ist das einzige was wirklich Mut erfordert der Schritt aus der Komfortzone, hast du diesen erstmal gemacht, wirst du oft überrascht feststellen, dass all die Dinge vor denen du dich gefürchtet hast, entweder gar nicht eintreten oder weit weniger schlimm sind als du es erwartet hast.
Aber manchmal wirst du dich auch außerhalb deiner Komfortzone befinden und es wird höllisch unangenehm sein, du wirst straucheln und kämpfen, fallen und wieder aufstehen. Aber weißt du was? So beschissen sich das Ganze auch anfühlen mag, selbst solche Erfahrungen haben ihren Wert, auch wenn du es in der jeweiligen Situation vielleicht nicht sofort siehst. Aber glaub mir, fallen und wieder aufstehen will auch gelernt sein, genau wie sich durch Schmerzen durchzuarbeiten, anstatt sie zu unterdrücken und sich selbst zu betäuben.
Fang damit an, Angst, Schmerz und Unsicherheit in dein Leben mit einzubeziehen
…..anstatt sie mit Mauern, Wachtürmen und Zäunen um jeden Preis aus deinem Leben fern zu halten. Denn solange du diese Dinge aus deinem Leben ausschließt, treffen sie die Entscheidungen in für dich und zwar meist ohne, dass du es überhaupt merkst. Aber sobald du ihnen neugierig begegnest, anstatt vor ihnen wegzulaufen, lernst du sie immer besser kennen und verstehen. Du weißt was sie wollen und wie sie handeln und das ist der Moment in denen du ihnen einen Schritt voraus bist und sich das Blatt wendet, jetzt hast du die Kontrolle wo es lang geht und nicht mehr sie.
Das heißt keineswegs, dass Schmerz oder Angst jemals Zuckerschlecken werden und es erfordert Mut, sie überhaupt erst in dein Leben zu lassen, aber mit jeder Auseinandersetzung entwickelst du bessere Strategien und klügere Herangehensweisen. Du lernst, wie du dir auch unangenehme Gefühle zu Nutze machen kannst, um zu wachsen, zu lernen und selbst aus den schwierigsten Situationen für dich etwas Positives zu ziehen.
Es ist wie beim Hürdenlaufen, die Hürden werden nie verschwinden, aber mit genügend Training bleibst du nicht mehr hilflos einfach vor einer Hürde stehen oder läufst eine nach der anderen über den Haufen, sondern meistens nimmst du die Hürden, mal mehr und mal weniger grazile. Und das macht dich nicht nur stärker, sondern vor allen Dingen unglaublich frei! Denn nun gibst du vor wo es lang geht und nicht mehr deine Angst.
Vergleiche dich nicht mit anderen, lasse dich von ihnen inspirieren
Weder positive noch negative Vergleiche sind im Endeffekt gut für uns, genauso wenig wie das kopieren von Träumen, Zielen oder Erscheinungsbildern anderer Menschen. Mögen diese Träume auch noch so vielversprechend aussehen . Sehen wir Ergebnisse bei anderen die uns begeistern, lassen sich viele nur allzugerne davon verführen und wollen genau das Gleiche, ohne zu sehen, ob der Weg zu diesem Ziel auch etwas für sie ist. Inspiration hingegen ist etwas Wunderbares, denn sie animiert uns, zum Selber denken und nicht zum Kopieren.