Warum du Lissabon lieben wirst

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Lissabon lässt sich nicht mit einem Satz fassen, ist zu bunt, zu vielschichtig, um sich irgendwo einzuordnen, um sich auf etwas festlegen. Die Stadt scheint wie eine perfekte Einheit von Gegensätzen. Verlassene baufällige Gebäude, direkt neben dem schick renovierten Haus, Tante Emma-Läden an jeder Ecke, gegen Supermarktketten, wunderschöne, bis unters Dach verkachelte Häuser gleich neben Grafitti-Wänden. Alles scheint widersprüchlich, aber das Verrückte ist, es passt fantastisch zusammen.

Auf keinen Fall verpassen darfst du die Bäckereien und Kaffeehäuser, von denen es gefühlt alle zwei Meter eins gibt. Die Leute trinken schnell im Stehen an der Bar einen Kaffee und halten noch ein kurzes Schwätzchen mit dem Inhaber oder sitzen mit einer Leckerei an einem der für Lissaboner Bäckereien irgendwie typischen Tische. Ich, obwohl von deutschen Bäckern ziemlich verwöhnt, könnte Stunden damit verbringen, von den Brötchen oder dem süßen Gebäck zu schwärmen. Unbedingt probieren: Pastéis de Nata! Ich habe mich derart in diese kleinen Törtchen verliebt, dass ich vor dem Rückflug erstmal mein Handgepäck damit vollgepackt habe. Aber die beste Taktik ist immer noch neugierig sein, vor der Theke stehen und wahllos auf Dinge zeigen, die du nicht kennst und probieren möchtest.

Für mich ist Lissabon wie eine Stadt, in der sich viele Städte zu einer zusammengetan haben. Während ich mich in den Straßen rund um das Castelo de São Jorge fast wie in einem winzigen spanischen Bergdorf fühle, wirken die kleinen baufälligen Häuser, zwischen den ganzen Hochhäusern in der Nähe des Praça do Marquês de Pombal plötzlich ziemlich verloren und mir fällt schnell wieder ein, dass ich in einer Großstadt bin. Zwischen den vielen verkachelten oder bunten Häusern in Lissabons Altstadt ist es manchmal ein bisschen, als wäre ich gar nicht in Europa. Der Platz Parca do Comércio hingegen, mit seinen Bogengängen und dem Triumphbogen  direkt am Wasser, erinnert plötzlich ein wenig an Venedig und Paris. Was kannst du mehr wollen, als in eine Stadt zu reisen, in der du dich fühlst als wärst du in fünf verschiedenen gewesen?

In Lissabon geht es praktisch hinter jeder Straßenecke steil bergauf oder bergab, aber trotzdem lässt sich die Stadt sehr gut zu Fuß erkunden. Ok, zugegeben, ich laufe sehr gerne und erkunde Städte am liebsten zu Fuß. Der ein oder andere wird also vielleicht lieber die Straßenbahn bergauf oder den Aufzug nehmen. Ja, hier gibt es tatsächlich Aufzüge, die dich in höher gelegene Stadtteile bringen. Aufgrund der extremen Höhenunterschiede, hast du eigentlich egal wo du gerade bist eine tolle Aussicht. Wirf einen Blick zu den Häusern auf die Spitze der Hügel, auf dem die Morgensonne die bunten Häuser in ein warmes Licht taucht, während das Tal noch im Schatten liegt. Oder genieße den Blick über die Stadt und  den Fluss von einem der vielen Aussichtspunkte. Eine tolle und vor allem kostenfreie Sicht hast du vom Miradouro Nossa Senhora do Monte.

 

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